Wir haben ausgeharrt und uns erneut in den Milford gewagt. In eine Region in der jährlich 11 Mal (!!) so viel Regen wie in Dresden fällt und das will schon was heißen. Dafür wurden wir mit 2 wunderhübschen Tagen im Sound belohnt.
Der Aufstieg zum Gertrude Saddle gilt schon als "Route", das ist die höchste neuseeländische Wanderkategorie. Meint alpine Wanderfähigkeiten sind gefragt. Leo hat sich tapfer geschlagen, am Klettersteig haben wir improvisiert, und vom Sattel wurden wir nach 600 Höhenmetern mit einem genialen Blick gen Milford und Tasmanischem Meer belohnt.
Ein putziger Bewohner der Region ist der Bergpapagai Kea. Er lauert gern auf touristisch frequentierten Parkplätzen und sucht nach menschlichen Hinterlassenschaften. Auch für asiatische Touristenhorden posiert er gern.
Auch Bergsporteln waren wir im Milford, als Soft Mover sogar in der "Krone des Schwerkletterns" Little Babylon. Bekannt durch Simon Carter-Bilder von Mayan Smith-Gobat. 70 Minuten haben wir uns durch unglaublich verwurzelten Dschungel gekämpft. Belohnt wurden wir mit totaler Einsamkeit. Und das in Neuseeland!
Extrem mutet auch das Konzept der DOC-Umweltbehörde für die Zeltplätze im Tal an. Ein 140 Plätze fassendes Gelände am Fluss verfügt zwar über Toiletten, aber weder über fließend Wasser noch eine Müllentsorgung. Wir wissen uns zu helfen, aber ob das bei den Massen so besonders nachhaltig ist?
Extrem gibt sich auch Queenstown, Neuseelands Hauptstadt des Abenteuersports, wo mensch von Brücken oder aus Helikoptern springen, sich auf Ski vom Speed Boot übern Seen zerren lassen oder lustig gepanzert durch Schluchten rutschen kann. Wir sind ganz konservativ bei unserem sicheren beschaulichem Freizeitvergnügen geblieben. Am Wye Creek hoch überm Lake Wakatipu.
Obwohl es verlockend aussah, ließ sich Katrin nicht zum Freien Fall überreden. Und das auf historischem Boden: auf der Kawarau-Brücke fand 1988 der erste kommerzielle Bungy-Sprung der Welt statt. Wir haben es beim schaudernden Zuschauen belassen.
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